Abteilung Stadt schaut auf vergangenes Jahr zurück

Mit einem eindrucksvollen Rückblick auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr eröffnete Abteilungskommandant Marcus Gnirß vergangenen Samstag die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sulz Abteilung Stadt.
113 Einsätze und über 13.000 Stunden Feuerwehrarbeit
Die Zahlen des Jahres 2025 sprechen für sich: 113 Einsätze und insgesamt 13.089,5 ehrenamtlich geleistete Stunden verdeutlichen, wie intensiv das Jahr für die Einsatzkräfte war. Das bedeutet rund 233 Stunden pro Feuerwehrangehörigem. Besonders herausfordernd: Die Einsatzstunden stiegen um mehr als 700 Stunden gegenüber dem Vorjahr. Aufgeteilt sind die Einsätze in 55 technische Hilfeleistungen, 54 Brandeinsätze und neun Feuersicherheitsdienste. Davon waren 68 Einsätze nachts oder am Wochenende. Tagsüber während der Arbeitszeit bleibe es, so Gnirß, eine Herausforderung, genügend Kräfte zu mobilisieren. Sein besonderer Dank gilt den Arbeitgebern, „die ihre Mitarbeitenden unkompliziert freistellen und damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit in Sulz leisten“.
Gefahrgutunfall, Gebäudebrände und Unterstützung in der Region
Neben den geleisteten Einsatzstunden ging Gnirß auch auf das vielfältige Einsatzspektrum ein. Besonders hervorzuheben ist der großer Gefahrguteinsatz mit einem brennenden Tanklastzug im Juli diesen Jahres auf der A81 auf Sulzer Gemarkung, der Kräfte aus mehreren Landkreisen erforderte. Außerdem war die Wehr auch bei mehreren Gebäudebränden gefordert, so auch im Oktober in Renfrizhausen, wo sich erneut zeigte, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen funktioniert. Auch im Bereich Oberndorf waren die Sulzer Kräfte häufiger gefordert, teilweise öfter als in einzelnen Sulzer Ortsteilen. Doch nicht nur bei Bränden war die Sulzer Abteilung gefordert, sondern auch bei verschiedenen Verkehrsunfällen, Türöffnungen, Ölspuren oder der Befreiung von eingeschlossenen Personen in Aufzügen. Einen genauen Überblick über die Einsätze gab im weiteren Verlauf Schriftführer Marc Trautewig.
Wachsende Mannschaft mit demografische Herausforderungen
Aktuell zählt die Abteilung 56 aktive Feuerwehrangehörige. Besonders gefreut hat Gnirß die Übernahme von sechs Nachwuchsfeuerwehrkräften der Jugendfeuerwehr in die aktive Einsatzabteilung. Darunter sind Hannah Bornheft, Clemens Frick, Jana Frick, Sven Reich, Tim Pfister und Niklas Schmidt. Das Durchschnittsalter der Abteilung liegt bei 37 Jahren und konnte damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gesenkt werden. Dennoch werde rund ein Viertel der Mannschaft in den kommenden Jahren altersbedingt ausscheiden. Zusätzlich sorgen berufliche Veränderungen oder gesundheitliche Gründe immer wieder dafür, dass Einzelne den Feuerwehrdienst beenden müssen. Von daher ist es besonders wichtig, im Bereich Mitgliederwerbung aktiv zu sein.
Ausbildung auf hohem Niveau
Im weiteren Verlauf gab Gnirß einen Einblick in den guten Ausbildungsstand der Abteilung. Für Anfang 2026 ist eine weitere Grundausbildung geplant, auch ein Lehrgang für Drehleitermaschinisten soll durchgeführt werden. „Doch mit dem Abschluss eines Lehrgangs ist es nicht getan, danach beginnt das Üben. Und das kostet Zeit.“, betonte der Kommandant.
Intensive Übungsdienste und Kameradschaftspflege
Der Terminplan war auch abseits von Einsätzen voll belegt: zahlreiche Regel- und Sonderübungen, zwei Übungstage sowie mehrere Ausbildungstermine rund um den neuen Rüstwagen, welcher im September nach mehreren Jahren Planung in Dienst gestellt wurde, prägten das Jahr. Ein gutes Feuerwehrjahr lebt aber auch von der Kameradschaft. Veranstaltungen wie die jährliche Nachtwanderung, ein Grillfest, eine Lehrfahrt ins Badische, Hochzeiten von Kameraden, ein gemeinsamer Brunch, die Apfelbaum-Challenge und Verkaufsstände beim Fasnetsumzug in Sulz sowie dem Weihnachtsmarkt „Sulz erstrahlt“ sorgten für Zusammenhalt. Besonders erwähnte Gnirß die Renovierung des Freisitzes in Eigenleistung vergangenen Sommer. Auch für nächstes Jahr sind weitere Aktivitäten geplant, darunter die Einweihung des neuen Rüstwagens mit Tag der offenen Tür am 09. Mai 2026 im Feuerwehrhaus auf Kastell.
Berichte weiterer Funktionsträger
Im weiteren Verlauf der Versammlung gab Kassier Alex Schmidt einen detaillierten Überblick über die finanziellen Buchungen des vergangenen Jahres. Die Kassenprüfer Alexander Geissler und Gerd Wiedemaier bestätigten ihm dabei eine einwandfreie Kassenführung. Anschließend berichtete Nico Reich über die vielfältigen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, während Eugen Heizmann einen Einblick in das zurückliegende Jahr der Alterswehr gab. Zum Abschluss nahm Bürgermeister Jens Keucher die Entlastung vor, welche einstimmig ausfiel.
Ehrungen und Beförderungen
Für langjährige Dienste und besondere Verdienste wurden folgende Kameradinnen und Kameraden geehrt: Für 15 Jahre aktiven Dienst erhielt Alexander Schmidt die Auszeichnung in Bronze. Mit dem goldenen Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst wurden Thomas Burt, Alexander Geissler, Alexander Rinker und Uwe Springwald ausgezeichnet.
Zu Feuerwehranwärtern wurden Hannah Bornheft, Tim Pfister, Sven Reich und Niklas Schmidt ernannt. Den Dienstgrad Oberfeuerwehrmann erhielt Tom Breitling. Zum Hauptfeuerwehrmann wurde Kai Fidaschek befördert. Die Beförderung zum Löschmeister ging an Julian Kopp und Ingo Roll.
Grußworte der Gäste
Stadtbrandmeister Florian Karl ging in seinen Grußworten ebenfalls auf den neuen Rüstwagen, die Verwaltungssoftware, den Feuerwehrbedarfsplan sowie die Umsetzung der neuen Alarm- und Ausrückeordnung ein. Bürgermeister Jens Keucher dankte der Abteilung für ihre ständige Einsatzbereitschaft und betonte, dass die Stadt Sulz „alles für eine leistungsfähige Feuerwehr“ mache, denn Sicherheit sei eine zentrale Aufgabe der Kommune.
Dank und Abschluss
Gnirß bedankte sich zum Abschluss bei allen Funktionsträgern, dem Arbeitskreis Rüstwagen, der gesamten Mannschaft sowie seinem Stellvertreter Andreas Hipp für ein Jahr voller Herausforderungen. Außerdem bedankte er sich bei der DRK-Bereitschaft und der Polizei für die gute Zusammenarbeit. Mit dem traditionellen Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ wurde die Versammlung gegen 17 Uhr geschlossen.